Die Blondine wusste nicht, was ihre Freundin durchgemacht hatte, weswegen sie mit einer eher pessimistischen Aussicht durch die Welt ging. Vielleicht war es aber auch einfach nur der Untergang, der das in Bekah hervorrief. Dennoch änderte es Cecilys Meinung nicht im Geringsten, denn sie wusste auch, dass die Brünette eine andere Seite hatte. Sonst wären sie wohl nicht schon seit Wochen zusammen unterwegs… oder? Irgendwie war der Gedanken noch immer gewöhnungsbedürfig, eine Freundin mitten in der fucking Zombieapokalypse zu finden. Doch Cecily wusste, dass ihrer Mutter Bekah sofort mit aufnehmen würde, sollte man sich wiedersehen. Was sie ganz sicherlich würden!
Der Drang die Augen erneut zu verdrehen war stark, doch die Nixon beließ es bei einer Schulter zucken und einem „So war das jetzt nicht gemeint.“ Denn auch wenn sie verstehen konnte, dass Rebekah das Auto nicht einfach zurücklassen wollte, könnten sie irgendwann vielleicht doch mal in einer Situation kommen, wo sie keine andere Wahl hatten. Nicht, dass Cecily den Teufel an die Wand malen wollte – ganz im Gegenteil. Dennoch nickte die Blondine leicht und schenkte der Dunkelhaarige ein kurzes Lächeln. „Ich glaube, ich hab in den Schuppen im Garten auch ein paar Benzinkanister gesehen, die wir uns sicherlich ausleihen können.“, sprach sie aus und strich sich das blonde Haar über die Schulter zurück. „Und ein recht schweren Werkzeugkoffer in der Garage.“ Sie hatten ja immerhin genug Zeit gehabt, alles zu durchsuchen, als sie sich für das Haus entschieden haben. „Aber den hast du sicherlich auch schon gesehen gehabt.“ Irgendwie hatte Rebekah ja auch die Angewohnheit viel aufmerksamer zu sein, als Cecily… die eher das Talent hatte, rein zufällig über etwas Nützliches zu stolpern.
Zustimmend nickte die Nixon dann und strahlte ein wenig. „Zum Glück geht der Strom in der kompletten Straße noch.“, gab sie zu verstehen und biss sich für einen Moment auf die Unterlippe. „Sonst wäre vermutlich vieles schon schlecht geworden.“ Was echt schade um das gute Essen gewesen wäre. Es gehörte sich vielleicht nicht, sich einfach an den Sachen Andere zu bedienen, aber in diese Zeiten dachte man immer weniger darüber nach. Dennoch musste man sich noch immer Gedanken darübermachen, wo man vielleicht die nächste Mahlzeit herkriegen könnte und wo Medikamente waren.
Cecily bewegte sich durch die Küche, damit sie anfangen konnte den kleinen Tisch zu decken und hob eine Augenbraue leicht an. „Hey, es ist nicht meine Schuld, dass ich mich nicht gut auskenne.“, sprach sie aus und schmollte beinahe ein wenig. Sie hatte eben kein sonderlicher guter Orientierungssinn und suchte ja jetzt nicht bewusst Ärger auf. „Aber wir können gerne zusammengehen. Dann finde ich den Weg auch zurück und du musst dir keine Sorgen machen, dass mich etwas Untotes angreift.“ Wobei Cecily in diesem Fall schon das ein oder andere Mal wirklich Glück gehabt hatte. Klar, die Welt war erst seit wenigen Monaten so beschissen… aber bisher hatte sie ja irgendwie überlebt, oder nicht?
„Vielleicht könnten wir die leeren Konservendose noch an einer Schnur zusammenbinden und irgendwo aufhängen.“, gab Cecily nachdenklich von sich. „Quasi als Frühwarnsystem. Meine Eltern haben das gemacht, wenn wir campen waren, damit wir nicht von irgendwelchen wilden Tieren angegriffen wurden sind, als wir geschlafen haben.“ Ein kleines Lächeln zuckte an Cecilys Mundwinkel, trotz der traurige Ausdruck in ihren Augen. Sie vermisste ihrer Eltern und den anderen sehr. „Wir könnten es dann an der Terrasse festmachen oder so.“
