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In the end one needs more courage to live than to kill himself - Michael Monroe - 13.09.2020

In the end one needs more courage to live than to kill himself 
Alicia & Michael | 3. Oktober 2021

Damit der Hund nicht weglief hatte Michael ihn diesmal an die Leine genommen, außerdem brauchte er dessen Aufmerksamkeit um im Krankenhaus in Erfahrung zu bringen ob da noch jemand anderes als er war. Diesmal hatte es ihn echt erwischt und der ehemalige Soldat hoffte das er hier fündig wurde. Etwas zum Desinfizieren, die Kugel herausnehmen … was echt schwer werden würde alleine und schließlich verschließen. Dann brauchte er nur noch Medikamente um das Fieber zu senken und jegliche Infektionsgefahren aufzuhalten, doch nachdem er vier Tage mit der Kugel in der Schulter herumgelaufen war brauchte er dringend etwas was dagegen half. Insgeheim sehnte er sich nach ihr, nach der Frau die genau gewusst hätte was jetzt zu tun gewesen wäre und die ihm vermutlich schon vor Tagen von der Kugel befreit hätte, doch er wusste ja nicht einmal wo sie war. Genauso wenig wusste Michael wo sein bester Freund war und die Unwissenheit machte ihn langsam wahnsinnig. Es machte ihn mürbe und arbeitete an seinen Verstand, denn bisher war er nur selten auf Menschen getroffen die nicht sofort ihre Waffe auf ihn oder Soul, den ziemlich bissigen Schäferhund, richteten.
 
Genau das selbe war auch vor vier Tagen passiert, er war mitten auf dem Highway überrascht worden, zwei Autos hatten sich in den Weg gestellt und ihn zum anhalten gezwungen und dann war eine Gruppe von sieben Leuten aufgetaucht und hatte ihm den Wagen und den Hund abnehmen wollen, nachdem Soul aber einen der Typen gebissen hatte, wollten sie den Hund erschießen. Michael konnte nicht zulassen das sein einziger Begleiter und Freund in dieser Zeit erschossen wurde, also hatte er sein Jagdmesser geschmissen und die Pistole gezogen. Drei Personen hatten auf der Stelle am Boden gelegen, während die anderen in Deckung sprangen und das Feuer eröffneten. Michael brüllte ein paar Befehle, der Hund gehorchte und nachdem er wieder im Wagen war bretterte er los. Das brechen von Knochen, als sie unter die Räder seines Militärwagens kamen hatte sich in seinen Gehörgängen eingebrannt.
Doch das brachte ihn auch ins hier zurück. Er ging langsam durch die Gänge des Krankenhauses, der Hund blieb dicht bei ihm und bewegte immer mal wieder die Ohren. Das Michael davon noch etwas mitbekam wunderte ihn sehr, denn das Fieber hatte ihn den gestrigen Tag vollkommen ausgeschaltet. Er hatte so lange überlebt, es wäre doch höchst ironisch wenn er jetzt an einer verdammten Kugel starb? Rechts die Leine ums Handgelenk gewickelt hatte er links die Handfeuerwaffe, aber genauso schnell würde er auch sein Messer ziehen können. Lautloses töten war besser als durch die Gegend zu ballern, immerhin wusste er nicht wie allein er wirklich in diesem Ort war.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Alicia Sullivan - 20.09.2020

Wie lange vergangen war, seit sie dem Humvee gefunden hatte, der eindeutig Michael und Vincent gehört hatte, konnte Alicia schon nicht mehr sagen. Sie hatte den alten Army-Wagen wieder mit Benzin gefüllt – was echt widerlich und vollkommen ungesund war! - und hatte es bis hierher geschafft. Wo auch immer hier war. Die Brünette hatte längst aufgehört sich die Namen der Städte und Dörfer zu merken, die sie hinter sich gelassen hatte. Jedes Mal war sie enttäuscht wurden und nach über einen Jahr von Krieg und Untoten gab es wichtigeres. Das Überleben stand an oberste Stelle und sie wollte einfach nur ihre Familie wiederfinden. Ihre Familie... die mittlerweile nur noch aus Michael, Vincent und Soul bestand. Alle anderen waren tot. Ihr Vater hatte den Krieg nicht einmal mehr erlebt, geschweige den die Seuche, die sich währenddessen ausgebreitet hatte. Ihre Mutter jedoch... Alicia schluckte bei dem Gedanken und strich es aus ihrem Kopf heraus. Sie blickte durch die Windschutzscheibe zu dem Krankenhaus, welches sie aufsuchen wollte. Hoffentlich würde es hier etwas geben, dass ihr helfen würde, den bevorstehenden Winter zu überleben. Vielleicht gab es hier auch nicht mehr so viele Untoten, weil es einfach nichts mehr zu fressen gab... man konnte es ja hoffen, oder? Eine zierliche Hand schob sich durch das Haar, bevor sie es zu einem Pferdeschwanz zusammen band und die Türe des Humvees aufstieß. Ihre gestiefelten Füße trafen leise den Boden und sie blickte sich um, den Revolver von Vincent hielt sie in einer Hand, während sie ein Messer in der anderen hielt. Alles andere, was ihr wichtig war, war sicher in dem Rucksack verstaut, den sie sich auf den Rücken gehevt hatte.

 
Ihre Schritte hatten sie leise ins Innere geführt, wo sie direkt die Notaufnahme ansteuerte. Bisher schein alles ruhig zu sein, niemand irrte durch die Gänge – weder wen lebendes, noch wen totes. Zum Glück... Aber Alicia wusste durchaus, dass man den Tag am besten nicht vor dem Abend loben sollte. Sie hatte schon das eine oder andere Mal mitbekommen, wie schnell die Glücksträhne sich ändern konnte. Insbesondere weil sie noch immer viel Krankenhaus hatte, das sie absuchen musste. Man wäre ja dumm, wenn man die Gelegenheit verstreichen ließ, den Laden ordentlich zu durchkämen, auch wenn es so aussah, als wäre die Notaufnahme schon überfallen wurden. Blut, das schon seit einer Weile getrocknet war, klebte an den Wänden und den Boden. Spitze waren auf der Decke zu sehen, der stellenweise runtergekommen war. Es war düster und den Geruch, der in der Luft hing, drehte Alicias Magen in alle möglichen Richtungen. Die Sullivan schluckte schwer und trat vorsichtig weiter, jeder Faser ihres Körpers war angespannt, bereit sich zu wehren, bereit zu kämpfen, damit sie nicht am Ende doch starb.



RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Michael Monroe - 20.09.2020

Michael konnte sich sein langsames vorankommen nur durch sein Fieber erklären, beinahe fühlte es sich so an als wäre er schon Stunden im Krankenhaus, doch hier war kein Anzeichen von Zombie. Er musste also mit Lebenden rechnen, die vielleicht feindlich gesinnt waren. Er stolperte beinahe durch den Gang, hörte eine Tür die zu schwang und drehte sich herum. Nach links! Soul reagierte sofort, er knurrte leise und irgendwann veränderte sich das Knurren ein wenig. Der Soldat bewegte sich eher unsicher auf den Beinen, als wirklich davon überzeugt auf den richtigen Weg zu sein. Die Pistole steckte er weg, stattdessen griff er nach dem Messer und befestigte die Leine an seinem Gürtel. Er musste beide Hände freihaben, den Schritten nach zu urteilen eine Person, weiblich!
Die Tür öffnete er langsam, zog an der Leine und machte eine Handbewegung, der Schäferhund wusste auf der Stelle das er kein Geräusch von sich geben dürfte. Mit den Fingern hielt er den Eingang der Notaufnahme davon ab sich bemerkbar zu machen, ließ die Tür langsam zugleiten und ging weiter.
 
Binnen Sekunden war er bei der zierlichen Gestalt. Das Messer legte sich an ihre Kehle, die andere Hand schlang sich um ihre Taille und wenn Michael nicht schon Fieber gehabt hätte, dann hätte er jetzt gesagt es ging ihm nicht gut. Er war sich beinahe sicher diesen Körper zu können, das war nicht möglich. „Kein Wort … bist du allein oder lauert hier noch wer rum, der mich abknallt?“ fragte er mit gedämpfter Stimme, Soul bewegte sich an ihm und der Frau vorbei, begann mit dem Schwanz zu wedeln und schien vollkommen aus dem Häuschen zu sein. Normalerweise hätte Michael das beachtet, aber er war hin und hergerissen. Das Fieber setzte ihm zu, er konnte nicht riskieren das Soul ihrer beider Leben aufs Spiel setzte nur weil er sich freute eine Frau zu sehen, die ihn vielleicht an Alicia erinnerte. Bis auf die Berührung schien ihn nichts an diese Frau denken zu lassen. Nicht ihr Duft, nicht ihre Kleidung – wie auch nach einem Jahr – nicht einmal die Frisur oder der Geruch ihres Haares. Nichts davon erinnerte ihn an Alicia, wohingegen sein Hund genau das Gegenteil zu glauben schien. „AUS!“ murrte er, taumelte ein wenig und zog die Frau mit sich, denn er weigerte sich sie loszulassen. Doch um ihr Leben nicht zu gefährden war er bereit das Messer von ihrem Hals zu nehmen. Zusammen mit der Dunkelhaarigen ließ er sich gegen die Wand sinken, kämpfte damit auf den Beinen zu bleiben. „Ich lass dich los … du verschwindest, wenn du hast was du willst und lässt mich in Ruhe!“ er brauchte ihre Hilfe, aber … er konnte das von keiner Fremden verlangen, nichts verband die beiden, egal wie sehr sein Verstand ihn auch anschrie das er doch nur mal richtig nachsehen sollte.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Alicia Sullivan - 21.09.2020

Jede Bewegung, die, die Sullivan machte, war kalkuliert, ihre Aufmerksamkeit schwand für keine Sekunde, während sie sich das Schwesternzimmer näherte, der hoffentlich nicht schon geplündert gewesen wäre. Nicht das Alicia sich wirklich Hoffnungen machte, aber versuchen konnte man es ja. Sie horchte für einen Moment lang auf, als sie dachte, etwas gehört zu haben, doch weitere Geräusche folgten nicht, als ging die Ärztin weiter. Bis zu dem Moment, wie sich eine Hand um ihre Taille schlang und sie die kalte Klinge eines Messers spürte. Ein erschrockenes Kreischen blieb in ihre Kehle stecken und sie schluckte schwer, während sie ihr eigenes Messer fallen ließ, damit sie den Handgelenk des Fremden mit der Hand umschließen konnte.
Sie blinzelte, als er die Stimme erhob und mit gedämpften Worten mit ihr sprach. Sie war sich sehr sicher, dass sie diese Stimme kannte. Erneut schluckte die Brünette und nickte leicht, während sie versuchte nicht zu sehr an die Klinge zu kommen, die an ihrem Hals war. Doch als der Schäferhund in ihrem Blickfeld trat und wie verrückt anfing den Schwanz zu wedeln, war sie sich mehr als sicher zu wissen, wer der Mann war, der sie bedrohte. „Soul...“, flüsterte sie, im gleichen Moment, wie Michael ihn anknurrte.

Sie spürte, wie er nach hinten taumelte und spürte, wie er mit dem Rücken gegen eine Wand prallte. Alicia schluckte, spürte, wie das Messer von ihrem Hals genommen wurde. „Michael...“, sprach sie leise und versuchte ihr Kopf so zu drehen, dass sie den Mann ansehen konnte, den sie gesucht hatte. Zumindest eines der beiden Männer. „Michael, ich bin's Alicia...“ Während ihr Kopf sich leicht an sein Kiefer lehnte, spürte sie die Hitze, die von ihm ausging, nur noch besser. „Du hast Fieber!“ Sie wandte sich aus seinem Griff und blickte ihn mit sehr besorgtem Blick an. Michael Monroe hatte ganz eindeutig bessere Tage gesehen und ihre Sorge stand ihr offen im Gesicht geschrieben. Die Maske der vermeintlichen Eisprinzessin hatte bei ihm nie aufrecht bleiben können, egal, wie sehr sie es versucht hatte. „Bist du gebissen wurden?“ Sie wollte es nicht hoffen. Soul tänzelte um den beiden herum, während er sich freute, seine Besitzerin nach über einen Jahr wiederzusehen und am liebsten wäre sie ihm und Michael um den Hals gesprungen. Doch das konnte sie jetzt nicht, nicht so, wie Michael aussah. „Was ist passiert? Wo ist Vince?“ Viele Fragen waren in ihrem Kopf und sie blickte sich nach ihrem Bruder um, doch ihn konnte sie nicht sehen. Vielleicht war er ja irgendwo anderes im Krankenhaus unterwegs?



RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Michael Monroe - 21.09.2020

Es konnte unmöglich sein das sein Zustand sich in den letzten paar Minuten noch einmal verschlimmert hatte, aber die Tatsache das er die Frau beinahe mit sich riss zeigte ihm schon das es nicht ganz so gut um ihn stand. Als sie sich gegen ihn lehnte, seinen Namen sagte und er ihre Stimme hörte war der Soldat sich eigentlich sicher das sein Fieber ihm einen Streich spielte. So viel Glück konnte er gar nicht haben, das war … unmöglich. „Ali …“ weiter kam er gar nicht, denn ihn überfiel die Schuld. Er hatte sie allein gelassen, zugelassen das er und Vince getrennt wurden und hatte in all den Monaten keinen Weg zu ihr zurückgefunden. Das konnte sie nicht sein, dann würde ihm die Schuld vermutlich sofort auffressen.
Als sie sich zu ihm herumdrehte und er ihr Gesicht sehen konnte da war es mit seinen Gedanken zu ende. Michael hob die Hand an, seine Finger gingen über ihre Wange und obwohl sie mit ihm sprach, war alles was der junge Mann sah ihr Gesicht. „Angeschossen!“ brachte er hervor, hätte aber eigentlich gesagt das er sich das bestimmt nur einbildete und die Dunkelhaarige auf keinen Fall seine Verlobte war. Soul war aus seinen Gedanken verschwunden, die Leine an seinem Gürtel verhinderte jedoch das der Hund weglaufen konnte, was er vermutlich nicht vorhatte, so wie er Alicia besprang.
 
Die Erwähnung seines Freundes machte es dann doch wieder realer. War das hier wirklich Alicia und er fantasierte nicht? Bis eben hatte er noch hoffen können das sie nur eine Einbildung war, vielleicht ein Zombie, der bereits an ihm herumknabberte, während er durch ein Kugel in der Schulter völlig den Verstand verlor. „Ich weiß es nicht, wir haben uns vor Monaten getrennt … ich konnte nicht aufhören nach dir zu suchen!“ seine Suche war nicht der Grund für ihre Trennung gewesen, aber Michael hatte es auch nicht sonderlich gestört alleine weiter nach ihr zu suchen. Sie war seine Verlobte, seine Freundin und da seine Familie nicht mehr war, war sie alles was er wollte. Vince … er konnte sich nicht daran erinnern warum sie getrennte Wege gegangen waren.
Angestrengt schob er den Riemen des Rucksacks von der rechten Schulter, trotz der dunklen Kleidung konnte man das Einschussloch sehen, es schien ihn unglaublich viel Kraft zu kosten auch die Jacke zur Seite zu schieben, damit sie ohne weitere Frage wusste was geschehen war. „Ich hab vor Stunden an dich gedacht … das du wüsstest was zu tun wäre, während ich bei dem Versuch die Kugel rauszuholen vermutlich umfallen werde!“ das er mittlerweile an der Wand hinuntergerutscht war viel ihm erst jetzt auf, er kämpfte mit sich und seinen Gedanken. Mit dem Fieber und zog die Jacke wieder zurück. „Falls mein Verstand mir keinen Streich spielt … hier können wir nicht bleiben!“ doch Michael wusste nicht wohin, er hatte keinen sicheren Ort gefunden, jedenfalls nicht wirklich.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Alicia Sullivan - 24.09.2020

Er sagte ihren Namen und es war, als würde ihr Herz einen Moment lang aussetzen wollen. Die Brünette schluckte schwer, Erleichterung machte sich in ihr breit, auch wenn es zeitgleich von Sorge um den Soldaten überlagert wurde. Er schwankte, konnte sich kaum auf den Beinen halten und die Hitze, die er ausstrahlte, machte ihr deutlich, dass irgendwas nicht mit ihm in Ordnung war. Die Ärztin schluckte erneut und betete innerlich zu jeden Gott, der ihr spontan einfiel, dass er nicht gebissen wurden war. Es wäre doch ein ziemlich heftiger Streich des Universums ihr den Mann wiederzugeben, den sie einst heiraten wollte, nur um ihn gleich wieder zu nehmen. Die Sullivan spannte den Kiefer leicht an, bevor sie sich wieder gesammelt hatte. Zumindest genug gesammelt hatte, dass sie sich zu ihm umgehen konnte.
“Soul, aus.“, befahl die 33-Jährige, während sich Sorge in ihr Blick zeigte, als Michael ihr endlich offenbarte, was mit ihm geschehen war. Ihre Lider senkten sich dennoch etwas ab, als sie seine rauen Fingern an ihre Wange spürte und sie drehte ihr Gesicht automatisch in die Berührung hinein. “Verdammt, Michael...“, murmelte sie und schüttelte leicht mit dem Kopf. Er war Soldat, durch und durch, nur war es nie ihre Verantwortung gewesen ihm die Kugeln aus dem Körper zu entfernen. Dafür hatte es Militärärzte gegeben. Nicht, dass Alicia nicht genug Schusswunden gesehen hätte in ihrem Laufbahn in der Notaufnahme New Yorks. Sie tätschelte dem Schäferhund dem Kopf, während sie mit Michael auf den Boden hinabsank und spürte auch schon die nasse Zunge ihres Vierbeinigen Freundes an der Wange. Nur leider hatte sie nicht die Zeit, um ihn anständig zu begrüßen und dabei war er mittlerweile schon so groß geworden.

Der nächste Stich in ihrer Brust ließ nicht lange auf sich warten, als Michael ihr dann auch offenbarte, dass er Vincent aus den Augen verloren hatten. Da, wo sie sein Humvee gefunden hatte? Sie wusste es nicht und so wie es aussah, war ihr Verlobter auch nicht in der Lage klar nachzudenken. “Du hast mich gefunden, Baby...“, flüsterte sie ihm zu, während sie sich etwas über ihn lehnte, damit sie sich die Wunde ansehen konnte. Sie atmete tief durch. “Das ist nicht erst vorhin passiert, Joker... das ist entzündet.“ Sie blickte ihn beinahe ein wenig böse an und stützte ihre Hände auf ihren Oberschenkel ab. Fieberhaft dachte sie nach, wie sie ihm jetzt helfen konnte und lehnte ihre Stirn sanft an seinen. “Erst müssen wir dir helfen.“, murmelte sie, bevor sie sich löste und zu dem Schäferhund blickte, der sich nun neben ihnen gelegt hatte. “Bleib.“, sprach sie leise auf, bevor sie sich erhob. “Und du auch.“ Dieses Mal glatt ihr Blick Michael.
Mit schnellen Schritten hatte Alicia dann Michael hinter sich gelassen und eilte in das Schwesternzimmer. Sie brauchte ganz dringend Medikamente und andere Sachen, damit sie ihm die Kugel aus der Schulter holen könnte. Es würde schweineweh tun, aber wenn sie das nicht tat, dann stand es im Raum, dass er sterben würde. Sie riss die Schubladen auf, suchte durch die Schränke, bis sie den Schlüssel fand, den sie gesucht hatte. Damit ging sie schnell wieder zu Michael zurück und hockte sich wieder vor ihm. “Kannst du noch ein bisschen durchhalten, Michael?“, fragte sie leise. Sie brauchte ihn auf den Beinen, brauchte ihn wach und in der Lage zu handeln, denn tragen konnte sie ihn nicht und sie war sich Recht sicher, dass es ihnen nicht gut bekommen würde, wenn sie anfangen würde, ihn im Rollstuhl oder eines der Betten durch dem Krankenhaus zu schieben. Diese Dinge waren schon vor dem Weltuntergang beschissen gewesen, jetzt würden sie eine Katastrophe sein.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Michael Monroe - 25.09.2020

Er hörte sie zwar einen Befehl zu Soul sagen, aber irgendwie entging ihm was es war. Michael schaffte es tatsächlich zu Lächeln, als sie schimpfte. Das kam ihm doch sehr bekannt vor und in diesem Augenblick wurde ihm klar, wie sehr er das eigentlich vermisst hatte. Er wickelte die Leine um seine Hand und zog den Hund weg, dass letzte was sie jetzt gebrauchen konnten war überschwängliche Tierfreude, auch wenn es verständlich war. Michael gehörte nicht zu der Sorte Mann die rumjammerte, doch langsam schien sich das ein wenig einschleichen zu wollen. „Die haben angefangen zu schießen!“ versuchte er sich zu verteidigen und ihren eventuell aufkommenden Zorn herunterzuspielen. Er holte angestrengt Luft, fragte sich wie er es bis hier geschafft hatte und warum das Fieber ihn ausgerechnet jetzt auszuknocken drohte. Michael hatte sich ausgemalt, wie er sie in seine Arme zog, wenn er sie endlich wiederfand und jetzt konnte er das nicht einmal machen.
 
Sie flüsterte etwas, was Michael nicht ganz so genau verstand und immer wieder flackerten die Lider. Er hatte Mühe die Augen aufzubehalten und wollte sich gegen die Wand stützen, um aufzustehen. „Natürlich ist das nicht erst vorhin passiert, aber ich musste ja erst mal hierherkommen und gestern habe ich total verschlafen!“ gab er verärgert zurück, denn immerhin wusste er das selbst. Im ersten Moment hatte er sich wie ein kleiner Junge gefühlt, den sie maßregeln wollte weil er erst jetzt zu ihr gekommen war. Als Alicia sich von ihm löste, streckte er die Hand nach ihr aus, fast schon aus Sorge sie sei nur eine Einbildung und würde verschwinden, wenn er jetzt die Augen schloss. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen, als sie nicht nur den Hund befahl zu bleiben, sondern auch ihm. Etwas kraftlos hob er die Hand mit der Leine und zog am Gürtel. „Der geht nirgends ohne mich hin …“ und wenn, dann würde er sein Herrchen mit sich ziehen und das wollte Michael doch beim besten Willen nicht.
Er sah ihr nach, versuchte sie im Auge zu behalten und achtete gleichzeitig auf Soul, der bei dem kleinsten Geräusch Alarm geben würde. Hier schienen sie aber sicher zu sein, was eigentlich eine ziemlich erfrischende Tatsache war. „Sicher!“ er umklammerte den Griff des Messers, stütze sich mit der freien Hand ab und schob sich an der Wand hinauf, bis er wieder auf den Beinen stand. Vielleicht nicht so sicher wie er sollte, aber mit Fieber würde vermutlich niemand so sicher auf den Beinen stehen, wie er sich das wünschte. „Wo geht’s hin?“ fragte er sie, lockerte die Leine um sein Handgelenk, gab aber einen Stummen Befehl das Soul in seiner Nähe bleiben sollte. Alicia würde sagen müssen, wo sie hinsollten, er hatte schließlich auch nur wegen der Kugel hierhergewollt. Es war so ein unglaublicher Zufall, dass sie einander ausgerechnet hier gefunden hatten. Er hätte in den letzten Monaten wohl öfter ein Krankenhaus ansteuern sollen, doch da er sie jetzt wieder bei sich hatte, da würde er sicherlich noch früh genug erfahren wann sie wo in der Nähe des anderen gewesen waren.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Alicia Sullivan - 18.10.2020

Wütend war sie ganz sicherlich nicht auf ihn. Nur extrem in Sorge. Nachdem man sich schon so lange nicht mehr gesehen hatte, hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Wiedersehen darin enden würde, dass sie eine Kugel aus seinem Körper entfernen musste. Alicia seufzte leise, als Michael sich zu verteidigen versuchte. Sie wollte sich jetzt nicht unbedingt mit ihm darüber streiten, wer hier was angefangen hatte. Nicht, dass sie für die Schießerei verantwortlich war, aber trotzdem. “Ich hoffe, die sehen schlimmer aus.“, sprach sie nur leise aus und lehnte ihre Stirn nur kurz an seinen. Sie hatte keine wirkliche Zeit um sich darüber zu freuen ihn wiederzusehen. Die Kugel musste ganz dringend raus, bevor Michael sich eine Blutvergiftung zuzog.
Alicia konnte rein gar nichts dagegen machen, dass sich ihr Kiefer leicht anspannte, als Michael von den letzten Tagen erzählte. Am liebsten würde sie ihn für den bissigen Unterton pieksen, hielt sich aber zurück, weil ihr Verlobter schon genug litt. “Das wird wieder.“, sprach sie stattdessen leise aus. Sie hatten genug Zeit um sich darüber zu unterhalten. Später. Sie mussten die Zeit einfach haben. Das Schicksal konnte doch nicht so eine Bitch sein, ihr ihn wiederzugeben, nur um ihn dann gleich wieder zu nehmen. Ihre Augen huschten kurz zu der Leine und eine Nicken war zu erkennen. “Besser ist das.“, murmelte sie Michael entgegen, bevor sie sich erhob und dann schnell ins Schwesternzimmer eilte. Sie hatte zwar kein gutes Gefühl dabei, aber sie musste irgendwie an die Sachen kommen, die notwendig waren um Michael das Leben zu retten. Was anderes hatte Alicia gerade nicht vor Augen.

Mit den Schlüsseln in der Hand joggte die Brünette wieder zu ihrem Verlobten und wickelte ihren Arm sofort um seiner Hüfte, als dieser sich vom Boden erhob. So wirklich sicher auf den Beinen war er nicht und das machte ihr Sorgen. “In den OP.“, erklärte sie ihm, während sie ihre Schritte in Richtung des Treppenhauses lenkte. Dabei half Alicia Michael vorwärts zu kommen, ohne zu sehr zu schwanken. “Und zur Apotheke.“ Sie brauchten Antibiotika und steriles Werkzeug. Dazu wäre es ihr lieber, wenn sie auch noch ein paar Beuteln Kochsalzlösungen finden würde. Die Meisten wären überrascht, wie sehr das Zeug helfen konnte, obwohl es auch keine Wunder bewerkstelligen konnte. Soul lief neben ihnen beide her und schien die Ohren Spitz zu halten, während Alicia sich auch bereit hielt Michael zu verteidigen.
“Ich hab eure Humvee gefunden.“, flüsterte die Sullivan ihrem Verlobten zu, in der Hoffnung, eine Unterhaltung würde ihn solange bei Bewusstsein halten, bis sie alles hatten, was sie brauchten. Sie kannte sich jedoch nicht in diesem Krankenhaus aus und musste immer wieder nach der Beschilderung schauen, die man stellenweise kaum noch lesen konnte. Blut und anderes Zeug war überall zu sehen, doch bisher schien es alles vertrocknet zu sein. Auch wenn der beißender Geruch nicht weniger unangenehm war. Daran gewöhnte man sich wohl nie.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Michael Monroe - 28.10.2020

Er hätte bestimmt gelacht, wenn sich dabei nicht sein Körper geschüttelt hätte und das irgendwie unangenehm gewesen wäre. Er schüttelte daher nur den Kopf. „Drei von ihnen sind vermutlich jetzt als Zombies unterwegs!“ erklärte er seine Annahme, machte aber keine Anstalten ihr auch alles andere zu erklären. Michael wusste nicht ob es wirklich wieder besser werden würde, doch er wusste das er niemals ein Zombie werden würde. Er holte Luft und schloss einen Moment lang die Augen, lauschte Alicia und allen anderen Geräuschen. Im Moment waren sie hier sicher, doch er war nicht sicher ob das gesamte Gebäude Zombiefrei war, sie konnten nicht einfach durch die Gegend marschieren und jede Art von Vorsicht hinter sich lassen.

Er spürte ihre Rückkehr, öffnete die Augen und sah sie aufmerksam an oder so aufmerksam wie er eben konnte. Er schob einen Arm über ihre Schulter, wollte ihr allerdings nicht sein Gewicht auflasten, denn sie wussten beide das sie das nicht würde tragen können. „Du willst mich aber nicht unter Narkose stellen?“ wenn sie ihn ausknockte, würde sie in Gefahr sein und das konnte Michael nicht annehmen, er würde diesen Schmerz im Wachen zustand überstehen, komme da was wolle. Soul lief mal vor und mal hinter ihnen, immer so dass die Leine sich nicht um sie beide wickelte, gleichzeitig versuchte er selbst auch aufmerksam zu bleiben.
Michael war sich mit einem Schlag nicht mehr sicher was sie nun von ihm erwartete. Hatte sie wirklich ihren Humvee gefunden oder nur irgendeinen? „Ist es wirklich unserer gewesen? Die Dinger gibt es mehr als einmal!“ brachte er hervor und blieb stehen als er ein Geräusch hörte. Links von ihnen war etwas, doch sie würden nach rechts gehen müssen und dennoch waren seine Nerven nun ziemlich angespannt, er war angespannt. Mit dieser Anspannung schien seine Benommenheit zu schwinden. „Kein Wort!“ die Leine fest in der Hand sah er die Knöchel seiner Hand weiß hervortreten und hatte Alicia unbewusst dichter an sich herangezogen. Mit dem Kopf deutete er auf ein Bett. „Schieb das in den Weg, was immer da drin ist … wird dagegen laufen, falls es in unsere Richtung kommt und dann haust du ab!“ obwohl er wusste das dieser Befehl bei ihr auf taube Ohren traf, musste er es zumindest versuchen.

Michael neigte sich ein wenig mehr zu ihr, die Stimme gesenkt. „Vince und ich haben uns vor einigen Monaten aus den Augen verloren, ich bin mit einer anderen Gruppe weiter als er … wir hatten uns aber darauf geeinigt uns wiederzutreffen. Bisher ist das daneben gegangen. Er hat mir von eurer letzten Begegnung erzählt … deswegen wollte ich dich zuerst finden!“ er glaubte seinen Freund, er hatte vielleicht seine lebende Mutter erschossen, das das hatte diese ausdrücklich verlangt … seine Schwester sollte ihn nicht für einen eiskalten Mörder halten, egal was seine Berufsbeschreibung aussagte.


RE: In the end one needs more courage to live than to kill himself - Alicia Sullivan - 04.11.2020

Die gesamte Situation war nicht im Geringsten lustig. Normalerweise war Alicia auch nicht so blutrünstig, aber in diesem Fall, wo man Michael so verletzt hatte, konnte die Dunkelhaarige nicht anderes. Er war eben wichtiger, als irgendwelchen Fremden, die einfach wild um sich ballerten. „Gut.“, sprach sie aus und nickte leicht, auch wenn ihr auf der Zunge lang danach zu fragen, wie viele nicht als wandelnde Tote unterwegs waren. Das wollte sich Alicia ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Ihr reichte dafür auch die Zeit nicht. Darüber konnte sie sich auch später Gedanken machen, wenn Michael sich auskurierte.
Eine Augenbraue hob sich leicht an, als er sie nach Narkose fragte und sie verdrehte die Augen ein wenig. „Ich tue das, was ich tun muss, damit du nicht draufgehst.“, sprach sie leise aus und strich ihm sanft über die Wange. „Aber ich denke, es wird eine lokale Betäubung reichen. Außer du stellst dich an, wie ein Mädchen.“ Alicia konnte sich noch gut daran erinnern, wie oft ihr beiden harten Männer – also Vince und er – sich angestellt hatten, wenn sie sich mal den Zeh gestoßen hatten oder sich mal in den Finger geschnitten hatte. Sie waren harte Soldaten, aber sobald eine Frau da war um Mitleid mit ihnen zu haben, war vorbei gewesen. Zumindest, wenn man die Sullivan fragte. Während sie dem Gang hinabgingen behielt die Ärztin sowohl Michael, wie auch Soul im Blick, sie lauschte auch für jedes Geräusch der möglicherweise kommen konnte.

Ein leises Seufzen perlte von ihren Lippen, als Michael ihre Aussage in Frage stellte. Es gab hunderte Humvees, das wusste Alicia, aber es gab nur eines, wo sie das Familienbild gefunden hatte. Doch noch bevor sie das Ansprechen konnte, verbot Michael ihr den Mund. Ihre Augen verengten sich, ob den befehlenden Ton, den ihr Verlobter annahm, auch wenn die Sullivan hörte. Sie strich ihm kurz sanft über die Seite, bevor sie nickte. Vorsichtig und langsam löste sich Alicia von Michael, darauf achtend, dass er sich wo anlehnen konnte, damit er ihr nicht wieder auf dem Arsch fiel. So schnell wie sie konnte, schob sie das Bett vor die Türe und lehnte sich auch gleich vor um diesen sicher zu verschließen. Das würde ihnen etwas Zeit schenken. Sie war sich nicht einmal sicher, was auf der anderen Seite der Türe war, aber sie wollte es auch nicht herausfinden. Wenn Alicia ehrlich war, dann wollte sie auch keinen kleinen Kinderzombies sehen… davon hatte sie schon in New York genug gesehen.
Erst als sie fertig war, drehte sie sich wieder zu Michael um und trat auch direkt wieder zu ihm. „Ich habe das Familienfoto gefunden, dass Vincent mit sich genommen hat.“, sprach sie leise aus und fühlte wie sich ihr Herz zusammenzog, als sie den Namen ihres Bruders aussprach. Sie hasste ihn, so sehr, wie sie ihn liebte. Verzeihen konnte sie ihn vermutlich nie, aber das hieß nicht, dass sie sich nicht um ihn sorgte. „Es war da versteckt, wo Vince schon immer seine Sachen versteckt hatte.“ Sie kannte ja ihrem Bruder und auch Michael. Sie zog Michaels Arm wieder um ihre Schulter und führte ihn weiter in das Krankenhaus hinein.
Er sprach dann aber auch schon weiter, als wollte er sich mit der Unterhaltung krampfhaft wachhalten, so dass sie nicht am Ende doch sein Gewicht tragen musste. Ihr Kiefer spannte sich leicht an, denn jedes Thema um Vincent war noch immer schwierig. „Hat er gesagt, wo er hingehen wollte?“, fragte sie leise, ohne ihren Blick auf Michael zu lenken. Stattdessen schon sie die nächste Türe vorsichtig mit dem Fuß auf und blickte in dem nächsten leeren Flur. Irgendwo in dem Gang kratzte etwas an einer Türe und sie betete gedanklich zu Gott, dass was auch immer es war, nicht rauskommen konnte. „Nicht mehr weit…“, flüsterte sie ihrem Verlobten zu.